Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten unterstützt
Machbarkeitsstudie zur Schaffung eines “Giesinger
Kirchplatzes”
Initiative fordert stadtplanerische Betrachtung
Der Bezirksaussschuss Obergiesing-Fasangarten (BA 17) hat in seiner Vollversammlung vom 10.5.2022 die Idee für “eine zusammenhängende
exklusive Fläche für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen im Kreuzungsbereich von Giesinger Berg, Ichostraße, Martin-Luther-Straße und
Silberhornstraße” (Anm.: “Giesinger Kirchplatz”) begrüßt.
Derzeit liegt der Stadtverwaltung der Antrag der FDP-Fraktion des Stadtrats vor, einen “Neuen Kirchplatz” in Giesing zu prüfen (s.u.).
Bei positivem Befund, so fordert es jetzt der BA 17, soll “umgehend eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden”.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative freuen sich sehr, diese wohlwollende Unterstützung des Bezirksausschusses zu erhalten. Denn ohne die
Unterstützung aus der Bezirkspolitik wären die weiteren Schritte schwierig. Und: Eine Machbarkeitsstudie, die von Profis erstellt wird,
ist der zwingende nächste Schritt dafür, die Vision zur Realität werden zu lassen.
Dem vorangegangen waren ein Vortrag von Clemens Marschner im Plenum des Bezirksausschusses vom 12. April. In diesem hatte er sich
leidenschaftlich für die Chancen für das Viertel ausgesprochen, die eine Ausgestaltung des Giesinger Bergs als Teil des Quartierszentrums
verspricht. In den Wochen danach gab es lebhafte Diskussionen mit Herrn Marschner und Alois Schwarzhuber in den Unterausschüssen Verkehr und
Bauen, die nun zu dem einstimmigen Votum des Bezirksausschusses geführt haben.
“Eine Machbarkeitsstudie bringt unsere Idee auf Augenhöhe mit dem Vorschlag einer Radlbrücke” stellt Erwin Glas von der Bürgerinitiative fest.
Die Bürgerinitiative setzt sich nun dafür ein, die Diskussion verstärkt auf das Thema Stadtplanung zu fokussieren. “Für unterirdische
Kreisverkehre gibt es viele erfolgreich umgesetzte Beispiele in Europa”, so Erwin Glas, der weitere Projekte gesammelt hat. Verkehrstechnisch
wäre das Problem daher bereits erfolgreich gelöst worden. “Aber der Auftrag an die Stadtverwaltung wäre: Baut einen wunderschönen Platz und
sorgt dafür, dass der Verkehr darunter fließen kann. Unserer Ansicht nach bietet ein Kreisverkehr dafür viele Vorteile, aber die Entscheidung
dazu liegt letztlich bei der Verwaltung.”
“Die Verkehrssituation kann man mit etwas Grips in den Griff bekommen”, so Clemens Marschner. “Was wir allerdings in dieser Stadt seit 100
Jahren kaum mehr zustande bringen, ist, neue Orte zu kreieren, die einen magischen Hintergrund für die Geschichten bilden, die das Leben
schreibt - jenseits des reinen Funktionalismus und mit viel Gefühl. Und dafür ist hier der richtige Platz”.
17.04.2022
Kirchplatz Giesing unter den Top-Projekten beim Bürgerdialog zum Stadtentwicklungsplan 2040
Bürger wählen die Idee auf Platz 5 von 600 Projekten
Unter dem Motto "Gemeinsam die Stadt verändern" rief das Planungsreferat zum Dialog über den
"Stadtentwicklungsplan 2040" auf. Vom 21. März bis zum 15. April konnten Bürger die Projekte, die ihnen
am Herzen liegen, einer öffentlichen Abstimmung stellen. Der "Kirchplatz Giesing" erwies sich dabei als
äußerst populär und erreichte am Ende den 5. Platz von fast 600 eingereichten Projekten.
Als Lohn winkt nun eine tiefergehende Diskussion mit Stadtbaurätin Frau Prof. Dr. Merk über das Projekt.
Dazu der Gründer der Initiative, Clemens Marschner: "Es ist toll, dass wir von so vielen Münchner Bürgern
unterstützt werden. Nur so kann dieser Ort aus der Gesellschaft heraus entstehen.
Der Kirchplatz zeigt, wie wir neue Stadträume herstellen können, indem wir Mobilität neu denken.
Mit seiner historisch gewachsenen Kulisse und seiner Lage bietet der Ort bereits
vieles, was ihn zu einer Begegnungsstätte ersten Ranges in der Stadt machen kann. Und er hat das Potenzial,
zu einem Ort zu werden, den die Münchner lieben werden. Dafür setzen wir uns ein. Wir freuen uns daher sehr
auf den Kontakt zur Stadtbaurätin, da wir glauben, dass die Idee im Kern eine stadtplanerische Frage ist."
04.04.2022
Giesing gestaltet: "Mein Kirchplatz"
Die Bürgerinitiative "Kirchplatz Giesing" ruft zur Mitgestaltung und zum Träumen auf
Wie wird der Giesinger Kirchplatz aussehen? Wir möchten unter dem Motto "Mein Kirchplatz"
die Münchner Bürger dazu aufrufen, mitzugestalten und uns ihre Gedanken, Gestaltungen und Pläne schicken.
Dies können Zeichnungen sein, Collagen, Videos oder, wer weiß, eine Musik? Angesprochen ist jede*r, ob alt
oder jung, Profi oder Amateuer, Sportler oder Couch Potato, Handwerkerin oder Akademiker.
Wir helfen, die Ergebnisse zu sammeln und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Anfragen bitte an
kontakt@kirchplatz-giesing.de. Hier schon mal einige Kostproben:
Mein Kirchplatz... mit H. Lukas
Der Designer aus Untergiesing hat uns eine Photoshop-Collage geschickt, die den Platz von oben zeigt -
mit Brunnen, einer Dorflinde, einem Kiosk, einem Park mit Gewächshaus und vielen Menschen.
Mein Kirchplatz... mit Corinna G.
Die Obergiesingerin war durch den späten Schnee-Zauber im April zu einer winterlichen Stimmung inspiriert,
in dem der Platz von einer frischen Schneedecke bezuckert ist...
Bürgerinitiative für Umdenken am Giesinger Berg: Weg von der Fahrradbrücke und stattdessen ein neuer
“Giesinger Kirchplatz”.
Derzeit wird im Stadtrat und in den Bezirks-Ausschüssen diskutiert, wie die Verkehrssituation am
Giesinger Berg für Fahrradfahrer und Fußgänger verbessert werden kann. Auf der Tagesordnung steht
ein 20 Jahre alter Vorschlag, an diesem Ort eine Fahrradbrücke zu bauen, um die Fahrradwege entlang
der Isar-Hangkante zu schließen. Wir stellen hier eine Alternative vor - den Giesinger Kirchplatz.
Er schafft ein neues Zentrum für Ober- und Untergiesing in historischem Kontext.
Berichte über die Pläne zur Brückengestaltung im Juli 2021 trafen in der Giesinger “facebook”-Gruppe
(ein Forum von über 5000 Giesingerinnen und Giesingern) auf Unverständnis, handelt es sich doch um
eine recht teure Lösung, die nur wenige Probleme für Giesing löst. Die Tatsache, dass nach 20 Jahren
Diskussion immer noch nichts passiert, spricht ebenfalls eine deutliche Sprache. Sie motivierten zur
Gründung einer Bürgerinitiative, die nun einen Alternativvorschlag ausgearbeitet hat.
Die Bürgerinitiative “Giesinger Kirchplatz” argumentiert, dass der Ort zwischen Heilig-Kreuz- und
Martin-Luther-Kirche ein gewaltiges Potenzial hat, zu einem Zentrum für die umliegenden Stadtviertel
zu werden.
Ihr Gründer, Clemens Marschner: “Dies ist ein lange vernachlässigter Ort, der nicht mal einen Namen
hat. Wäre Giesing eine Wohnung, dieser Ort wäre das Treppenhaus. Wir machen daraus ein Wohnzimmer,
das die Giesinger lieben werden: Den Giesinger Kirchplatz. Die Lage zwischen zwei Kirchen und einer
Brauerei sind ja der Inbegriff für bayerische Gemütlichkeit. Wir müssen ihn nur erschaffen. Und
nebenbei lösen wir auch das Verkehrsproblem.”
Anstatt Fußgänger durch einen Tunnel und Fahrräder über eine Brücke zu schicken, sieht der Vorschlag
vor, die alte Logik einfach umzudrehen: Der Autoverkehr wird eine Etage tiefer gelegt - auf die Höhe
der heutigen Fußgängerunterführung. Darüber entsteht ein Platz, der von der Heilig-Geist-Kirche bis
zur Martin-Luther-Straße führt. Die Menschen können sich somit ohne Ampelanlagen über den Platz
bewegen oder dort verweilen, feiern, sich mit Freunden treffen, essen, trinken oder Veranstaltungen
besuchen.
Ist der Verkehrsknoten erstmal neu geordnet, liegen die Ideen für eine Platzgestaltung buchstäblich
“auf der Straße”: Ein Biergarten, Restaurant, Cafes wären möglich, dazu die Nutzung als Bühne, als
Ort für einen “Giesinger Weihnachtsmarkt” oder einfach nur zum Verweilen und Genießen.
Machbarkeit
Die Idee, den Giesinger Berg neu zu ordnen, ist nicht neu: Bereits vor 25 Jahren gab
es derartige Vorschäge aus dem Obergiesinger Bezirksausschuss. Um der Forderung
Nachdruck zu verleihen, ging die Bürgerinitiative jetzt neue Wege und erstellte ein
3D-Modell, um die Machbarkeit der Idee zu überprüfen.
Basis ist das öffentlich zugängliche Kartenmaterial von OpenStreetMap, das
Informationen über alle Gebäude der Umgebung enthält, sowie ein sehr genaues
Höhenmodell des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und
Vermessung. Diese Daten wurden in das leistungsfähige, frei verfügbare 3D-Programm
Blender eingespielt, das auch Architekturbüros einsetzen, um Projekte zu
visualisieren.
Marschner: “Das Ergebnis ist genau genug, um zu prüfen, ob die Idee geometrisch
gesehen überhaupt umsetzbar ist - ohne dass gleich ein Planungsbüro beauftragt werden
muss. Gleichzeitig dient es als Ideenlieferant dafür, wie man den Platz am Ende
gestalten könnte.”
Die Studie erbrachte eine Vielzahl von Erkenntnissen, Ideen, und konkreten Vorschlägen:
Kreuzung Tieferlegen
Platz Herstellen
Fahrräder und Fußgänger ins Zentrum rücken
Autos über Rampen führen
Die Martin-Luther-Straße Beruhigen
Neue Häuser am Platz
Den Platz gestalten
Veranstaltungen Organisieren
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Post von C.M.
Haftungsausschluss
Die Kreuzung wird etwa 3,5 Meter tiefergelegt, etwa auf die Höhe der heutigen
Fußgängerunterführung.
Sie wird ersetzt durch einen zweispurigen Kreisverkehr. Dieser hat etwa 50 m
Durchmesser und in der Mitte eine etwa 12 Meter breite Säule, auf der der eigentliche
Platz aufliegt.
Platz Herstellen
Der Platz wird etwa zwei Meter höher gelegt, also etwa auf sein ursprüngliches
Niveau, wie es vor den Nivellierungen vor über 130 Jahren bestanden hat und das
an der Umgebung noch ablesbar ist.
So entsteht ein Platz von ca. 80 Meter Durchmesser. Ein solcher Platz ist etwa so
groß wie der Weißenburger Platz oder der Gärtnerplatz. Er schließt direkt an den
Vorplatz der Heilig-Kreuz-Kirche an, und bildet mit diesem eine Einheit.
Fahrräder und Fußgänger ins Zentrum rücken
Am Giesinger Berg müssen von Fahrradfahrern und Fußgängern nur 2 Meter
Höhenunterschied mehr bewältigt werden, was am besten zweispurig durch eine breite
Rampe auf Talseite geschieht. Die Straße wird auf die Bergseite verschoben.
Die Einfahrt für Fahrzeuge am Giesinger Berg wird auf einer Länge von ca. 80m
überdacht und zu einem kleinen Park umgestaltet, was für Schallschutz sorgt,
den Grünstreifen an der Isar-Hangkante schließt und die Symmetrie des Bereichs
vor der Heilig-Kreuz-Kirche wiederherstellt. Die Tatsache, dass mit der
Abstützungsmauer ein denkmalgeschütztes Objekt tangiert wird, wird damit
Rechnung getragen, da sich dadurch insgesamt eine wesentliche Verbesserung der
Gesamtgestaltung ergibt.
Autos über Rampen führen
In Richtung Osten an der Deisenhofener bzw. Ichostraße entstehen zweispurige Rampen,
die bis zur Einmündung Untere Grasstraße (im Fall der Ichostraße) bzw. bis kurz vor
die Tegernseer Landstraße (an der Deisenhofener Straße) reichen. Die Bushaltestelle
Silberhornstraße wird verlegt. Die Sägstraße ist weiterhin über die Kistlerstraße
angeschlossen.
Die Rampen werden idealerweise mit 6 Prozent Steigung ausgeführt, um den Platzbedarf
im Rahmen zu halten. Dies ist innerstädtisch ohne Probleme möglich.
Die Erreichbarkeit des Platzes für Anlieferung und Notfallfahrzeuge ist über die
Deisenhofener Str., ggf. auch über die Obere Gietlstraße / Am Bergsteig gegeben.
Die Ichoschule wird damit an drei Seiten von Verkehrslärm und Unfallgefahren befreit.
Und es entsteht eine kreuzungsfreie Verbindung zur Sportanlage an der Kistlerstraße,
die dadurch zum erweiterten Pausenhof wird
Mögliche Erweiterung an der Martin-Luther-Straße
An der Martin-Luther-Straße ist eine dreispurige Rampe bis zur Einmündung
Weinbauernstraße möglich, die von Fußgänger- und Fahrradwegen zu beiden Seiten flankiert wird.
Eine mögliche Erweiterung wäre eine Verlängerung der Untertunnelung um 160 Meter bis auf die Höhe Grünspitz / Wirthstraße:
Damit würde die Gegend um die Weinbauernstraße, die derzeit von der Verkehrsachse
durchschnitten wird, auf den Anwohnerverkehr beschränkt und damit massiv aufgewertet.
Die beiden ursprünglich zusammengehörigen Teile Obergiesings wären wieder vereint.
Für den KFZ-Verkehr würde dadurch auch eine vierspurige Rampe ermöglicht.
Neue Häuser
Der nicht untertunnelte Bereich vor dem Pausenhof der Ichoschule wird entwickelt
zum “besten Haus am Platz” mit Nutzung v.a. durch Gastronomie (je nach Ausführung
zwischen 400 und 500 qm Grundfläche und drei bis vier Stockwerken).
Es wird sich behutsam einfügen müssen in die Konstellation zwischen der Schule
von 1919 und dem Kirchenbau von 1875.
An der Ecke St.-Martin / Silberhornstraße wäre es sinnvoll, eine weitere Bebauung
mit Gastronomie bzw. Gewerbe zuzulassen, da auch dieser Bereich unterkellert werden
kann. Denkbar wäre hier z.B. ein Eiscafé
Diese Entwicklungen könnten auch der Gegenfinanzierung des Platzes dienen.
Die Anlage Giesinger Bräu (Eigentümer Ev. Kirche bzw. SWM, nicht denkmalgeschützt)
öffnet sich zum Platz und wird zu einem echten Biergarten. Der Innenhof Giesinger
Bräu würde auf etwa der Höhe der Terrasse angehoben. Möglich wäre auch eine
Weiterentwicklung des kompletten Ensembles.
Platzgestaltung
In Richtung Giesinger Berg wird eine Begrenzung eingezogen, um den Platz erlebbar zu
verengen. Denkbar wäre hier eine Bühne mit einer höheren Steinmauer als Hintergrund.
Die Mauer könnte die Gestaltung der Stützmauern entlang der Kirche aufgreifen. Die
Bühne könnte für Veranstaltungen (Gottesdienste, Meisterfeiern des TSV 1860,
Abschlussfeiern der Schule, Open Air Kino, Theateraufführungen…) Verwendung finden.
Die Mauer könnte begehbar sein und einen Blick auf die Stadt ermöglichen.
Die Rampen sollen abgedeckt werden und mit begehbaren Schrägen versehen werden. Diese können als
Aufenthaltsbereiche, Tribünen für Veranstaltungen, oder Open-Air-Klassenzimmer für die
Grund- und Mittelschule genutzt werden und dienen als zusätzlicher Lärmschutz für den Platz.
Veranstaltungen Organisieren
Der mit dem Umfeld der Heilig-Kreuz-Kirche vereinigte Platz könnte für größere
Veranstaltungen wie einem Giesinger Wochenmarkt, einer Dult / KirTa, oder einem
Christkindlmarkt Verwendung finden.